AW: 6930G Akku bei Netzbetrieb rein oder raus?
Die Li-Ionen-Batterie ist auch nicht perfekt und natürlich hat auch diese Technik ihre Schwächen. Hierzu zählt ein natürlicher Alterungsprozess, dem nahezu jede Li-Ionen-Batterie unterworfen ist. Dieser hat zur Folge, dass die Kapazität über die Jahre abnimmt. Mit anderen Worten beginnt die Uhr der Li-Ionen-Batterie zu ticken, sobald die Zelle respektive das Pack produziert wurde. Da aber auf einem Batteriepack im Klartext nie darauf steht, wie alt die Zellen wirklich sind, kann man nur hoffen, dass der Hersteller eines Notebooks mit dem Gerät einen frisch produzierten Akku, der aus möglichst jungen Zellen besteht, ausliefert. Notebook-Akkus also beim Erwerb des Gerätes auf Halde zu kaufen und zu bunkern, macht keinen Sinn.
Auf den Einsatz von reinem, hochaktivem Lithium-Metall als Material für die negative Elektrode wird seit Mitte der achtziger Jahre aus Sicherheitsgründen verzichtet. Dennoch sollte man auch eine Li-Ionen-Batterie immer nur mit dem dafür vorgesehen Ladeadapter nachladen und nie auf die Idee kommen, den Energiespeicher kurzzuschließen. Andernfalls droht nicht nur die thermische Zerstörung der Batterie, sondern auch Gefahr für Leib und Leben. Den Elektrolyten bildet eine Lithiumsalz-Lösung, die negative Elektrode bei Li-Ionen-Batterien besteht aus Koks oder Graphit. Als Material für die positive Elektrode kommen wahlweise Li-Mangan- oder Li-Kobalt-Oxide zum Einsatz. Erstgenanntes Material bietet im Falle einer Überladung der Batterie den Vorteil, dass sich der Energiespeicher lediglich erwärmt. Beim Einsatz von Li-Kobalt-Oxiden kann dagegen beim Laden unter Umständen hochreaktives metallisches Lithium entstehen. In der Folge würde sich die Batterie sehr stark erhitzen und schlimmstenfalls durchbrennen. Um dies zu verhindern, muss der Ladestrom begrenzt und die Temperatur während des Ladens kontinuierlich überwacht werden. Daneben dürfen beim Laden die einzelnen Zellen nicht mit einer zu hohen Spannung beaufschlagt werden. Beim Entladen gilt es zudem zu verhindern, dass eine Mindestspannung unterschritten wird. Dies alles leistet eine zusätzliche Sicherheitsschaltung, die Bestandteil des Batterie-Packs ist. Der zusätzliche Schaltungsaufwand wirkt sich natürlich nachteilig auf die Kosten einer Li-Ionen-Batterie aus.
Li-Ionen -Batterien sind im Gegensatz zu Ni-MH-Akkus nicht dafür gemacht, über mehrere Jahre gelagert zu werden. Je nach chemischem Aufbau zersetzen sie sich mehr oder weniger schnell selbst. Bei Lagerung mit voller Kapazität und unter hohen Temperaturen stellt sich bereits nach sechs bis zwölf Monaten ein erheblicher irreversibler Kapazitätsverlust ein. Die Zersetzungsgeschwindigkeit respektive der Kapazitätsverlust nehmen mit der Ladung und insbesondere mit der Temperatur des Akkus zu. Wird das Notebook längere Zeit oder gänzlich nur über das Netzteil betrieben, ist es daher sinnvoll, die Batterie aus dem Notebook zu entfernen.
Viele Hersteller empfehlen eine Lagerung bei 15°C oder weniger bei einem Ladestand von etwa 40%. Der Ladestand sollte jedoch nicht niedriger sein, damit es nicht zur Zerstörung durch Tiefentladung kommt. Die Selbstentladung liegt bei 8%. Aus diesem Grund wird auch empfohlen, einen gelagerten Akku etwa alle 6 Monate frisch auf 40% zu laden.